Die Corona-Pandemie hat in der Weltwirtschaft deutliche Spuren hinterlassen. Auch die deutsche Wirtschaftsleistung sank 2020 merklich um fünf Prozent. Mit dem Rückgang von sechs Prozent erlebte die Bundesrepublik einen bis dahin nie dagewesenen Einbruch der privaten Konsumausgaben. Die Sparquote stieg von 10,9 Prozent auf 16,2 Prozent an. Da staatliche Ausgaben, insbesondere im Gesundheitssektor, stiegen, fiel der Rückgang der gesamten Konsumausgaben mit rund drei Prozent verhältnismäßig moderat aus. Im Außenhandel schrumpfte der Export um nahezu zehn Prozent und die Einfuhren fielen um annähernd neun Prozent.
Neben der Wirtschaftsleistung stockte durch die Corona-Pandemie auch der Aufschwung am Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der Erwerbstätigen im Jahresmittel um eine halbe Million. Mit fast sechs Millionen Beziehern erreichte das Kurzarbeitergeld im Frühjahr 2020 einen neuen Rekord. Das corona-bedingt gebremste Konsumverhalten, verbunden mit dem Abschwung am Arbeitsmarkt sorgte für eine gedämpfte Nachfrage. Dementsprechend fiel der Verbraucherpreisindex, der zur Messung der Inflation herangezogen wird, 2020 deutlich.
Mit der Pandemie traten die Sorgen um das Klima, Diskussionen über ein Ende der Globalisierung oder das Auseinanderdriften von Gewinnern und Verlierern des technologischen Wandels in den Hintergrund.
Viele Unternehmen mussten ihre Geschäftstätigkeit wegen des Coronavirus ganz oder teilweise einstellen. Einzelhandelsgeschäfte blieben geschlossen, wenn sie nicht der Grundversorgung dienten.
Die Politik versuchte in alle Bereiche regulierend einzugreifen. Neben dem Umgang mit einer Pandemie im Zusammenleben der Menschen z. B. durch Kontaktbeschränkungen versuchte die Regierung negative wirtschaftliche Einschnitte mit finanziellen Hilfeleistungen zu mildern. Zusätzlich trat im Juli die erste Mehrwertsteuersenkung in der Geschichte der Bundesrepublik in Kraft. Damit sollte ein Kaufanreiz geschaffen werden. Die Mehrzahl der Deutschen legte trotzdem ihr Geld weiterhin in unterschiedliche Anlagen an.
Der deutsche Leitindex DAX erlebte im vergangenen Jahr einen historischen Einbruch, dem jedoch eine außergewöhnlich starke Kurserholung folgte. Der DAX fiel von rund 13.400 Punkten zum Jahresbeginn 2020 auf rund 8.400 Punkte zum Ausbruch der Corona-Pandemie hierzulande im März. Dem historischen Einbruch folgte eine rasche Erholung, die im Herbst nur noch einmal kurz durch Pandemiemaßnahmen unterbrochen wurde.
Im letzten Jahr galt es, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie werden uns wohl noch eine ganze Weile beschäftigen.